Die Geely Holding Group aus China, welche 2017 Lotus aufgekauft hat, hat scheinbar großes mit der Marke vor. Laut Bloomberg will man mindestens(!) 1,9 Milliarden US-Dollar investieren um Lotus zu einer weltweit erfolgreichen Luxusmarke zu verhelfen. Auf Augenhöhe mit Toyota und Volkswagen soll man damit kommen. Mit dem Investment soll die Produktionsstätte in Hethel vergrößert werden. Unter anderem mit einem Zuwachs an Personal.
Aber wer ist Geely eigentlich? Noch nie gehört? Dann gibt’s hier einen kurzen Geschichtsunterricht:
1986 gründete der bis Eigentümer Li Shufu, (nein das ist kein Reisgericht) eine Manufaktur, welche Kühlschrankteile herstellte. Ein paar Jahre Später wurden Motorräder produziert und bald darauf, 1998 gab es den ersten 4-beinigen Geely. Die ersten Geelys basierten auf der Technik von Daihatsu. Obwohl bei uns die Marke kaum bekannt ist, ist man in China ziemlich erfolgreich.
Der erste Weg in den Westen war die Übernahme von Volvo um 1,8 Mrd Dollar. Nach einem Joint Venture in Weißrussland, und dem Kauf von „London Taxis“ übernahm man 2017 schließlich Lotus mit 51% Anteil. Lotus gehörte bis dahin zu 100% dem malaysianischen Hersteller Proton.
…Proton gehört nun wiederum zu 49% den Chinesen.
Wie die Zukunft von Lotus nun aussieht, ist natürlich ungewiss. Aber da auch Volvo nicht untergegangen ist nach dessen Übernahme, wird es Lotus auch weiterhin geben und vielleicht sogar größer werden.
Die dreieinhalb aktuellen Modelle von Lotus, die Elise, die Exige, der 3-eleven (welcher auf 311 Exemplare limitiert ist) und der über 400PS starke Evora, werden natürlich weiter produziert. Das langfristige Ziel von Geely ist, Lotus auch in die Reihen von Ferrari und dessen Konkurrenten zu bringen. Gelingt das? Ich glaube kaum. Aber zumindest ist die Zukunft dieser legendären Marke gut abgesichert. Wahrscheinlich gibt es dann auch nicht nur Sportwagen, sondern auch einen Hot-Hatch bzw. einen Kombi von Lotus.