Vienna Auto Show 2019

Letzte Woche war es wieder soweit. Die Messe Wien wurde zum Mittelpunkt der österreichischen Automobilindustrie. Ich war dort um mir die aktuellen Modelle anzusehen und wurde leider teils enttäuscht.

Die Industrie wurde in den letzten Monaten (sogar Jahren) immer wieder Opfer von Skandalen, neuen Gesetzen und Bestimmungen wie zum Beispiel die Abgasverordnung der EU Ende 2018. Nicht dass diese sehr wohl zukunftsorientierten Geschichten etwas schlechtes wären! Aber die Hersteller leiden darunter. Und das konnte man sogar auf der größten Automesse unseres Landes bemerken.

Wenn man die Autos vergleicht, welche ausgestellt waren, hatten sie zu 80% etwas gemeinsam: Entweder war es ein Elektroauto mit einer Markteinführung jenseits von gut und böse, oder es war einfach nur ein…vergleichen wir es mit unnötigen Szenen in Filmen und Serien…langweiliger Lückenfüller bis die Technologie reicht.

Angefangen hat das ganze ja ganz ordentlich mit dem Lamborghini Urus direkt neben dem Eingang. Danach kam Porsche und Seat mit deren neuen Eigenmarke „Cupra“. Der Cupra E-Racer war mal ein Elektroauto nach meinem Geschmack. Fetter Spoiler, brachiale Aerodynamik, 408PS und…keine Straßenzulassung weil es ja mehr Concept/Show-Car ist mit dem man Rennen fahren möchte. Hierzu bin ich sehr gespannt wie die Rennstrategien ab 2020 in der E-TCR Serie (Elektro-Tourenwagenmeisterschaft) sein werden. Batterien schonen oder mit Vollgas vorne mitfahren? Auf die E-TCR werde ich auf jeden Fall ein Auge werfen.

Audi hatte hier wieder die „Außendienstflotten-Standardware“ am Start. Die meisten Besucher scharten sich jedoch um einen knallgrünen Audi TTRS mit original Audi-Aerokit. Aber mehr beeindruckenderes als die Facelift und Nachfolgemodelle hatte Audi hier nicht zu bieten.

VW. Da wo der Dieselskandal seine größten Narben hinterlassen hat, setzte man hier auf die Elektromobilität von morgen. Mit dem I.D. Buzz Concept (hier der Hinweis auf das Wortspiel „Buzz – Bus“, da ich selbst erst vor kurzem diesen Ahhh-Moment hatte) gingen die deutschen Nachbarn in die richtige Richtung. Hier wieder „nur“ nur ein Concept welches noch drei Jahre auf sich warten lassen wird. Neben den tausend Golf und Polo Varianten war auch eine VR Station bei Volkswagen zu finden. Dort konnte man in der Virtuellen Realität in einem dieser neuen Buzzen sitzen, da man den Wagen selbst nur mit Sicherheitsabstand betrachten durfte.

Bei Ford standen gleich zwei Mustangs, die wieder den Petrolhead in mir aufweckte. Bis zu diesem Zeitpunkt war die „Faszination“ Auto eher ein kleiner Ausflug in eine langweilige Zukunft ohne Sound und Autos die Emotionen hervorrufen. Ein Rally-Fiesta stand stolz am Eck des Ford-Stands.

Ob jung oder alt. Der Mustang ist und bleibt eine Legende.

Mercedes war mit dem 1.000PS starken AMG Project One da. Seit seiner Vorstellung vor zwei Jahren hat er sich weder optisch groß verändert, noch irgendwelche Publikumsmagnetenfähigkeiten einbüßen müssen. Leider war das Auto so weitläufig umzäunt, dass da niemand während den Messezeiten rein durfte. Dieser Hybrid war wohl das Highlight für die meisten Besucher.

Von den Japanern waren auch wieder alle mit Rang und Namen da. Nur Nissan und deren Edelmarke Infiniti waren nicht zu finden. Mitsubishi hatte einen SpaceStar stehen, der aus der Entfernung eher nach einem Vandalismusopfer aussah, als nach einem Ausstellungsstück. Die meiner Meinung nach ziemlich kreative Idee war, dass verschiedenste Mitarbeiter und Denzel-Niederlassungen auf dem dunklen Untergrund unterschreiben durften. Leider habe ich meinen Lackstift nicht gefunden, sonst wäre mein Name auch gleich draufgestanden.
Honda war zum dritten Mal mit dem Civic Type-R da. Dieser zieht mit seiner Optik noch immer Leute an wie ein Magnet. Da war auch wieder das Stück Faszination Auto.
Toyota hätte ruhig die neue Supra ausstellen können. Hätte auf jeden Fall mehr Leute zum stehenbleiben angeregt als der lilane Aygo. (obwohl der ja doch ganz niedlich anzusehen war)

Dann war da der Dodge Challenger Hellcat. Ein richtig geiler Schlitten wie er nur aus den Staaten kommen kann. Leider war dieser Wagen so sehr von Besuchern umzingelt, sodass man ihn nicht wirklich fotografieren konnte. Um 50.000 Euro ist der über 700PS starke V8 ein wahrliches Schnäppchen.

Renault hatte zwei Alpine A110 ausgestellt. Optisch eines der wohl schönsten Autos aktuell. Hier kann man wirklich die Leidenschaft erkennen, die in diesem 250 PS starken Coupé steckt. Zudem ein Edles und modernes Interieur. Ein Auto, welches ich auf jeden Fall einmal zumindest probe fahren möchte.

Ein weiterer Wagen der mich in seinen Bann gezogen hat, war der neue Peugeot 508. Ich kann es mir nicht erklären, aber seit dem RCZ hat mir kein Peugeot mehr so richtig stark gefallen. Und der RCZ kam vor 9 Jahren auf den Markt. Wahrscheinlich sind es die LED-Scheinwerfer oder die Optik, die mich an den 406 von dem französischen Film „Taxi“ von Luc Besson erinnert.

Einige weitere Aussteller waren Tesla, eine chiniesische Firma mit Elektroautos für die Stadt und Citroen mit den aktuellen DS Modellen.

Was ich schade an der momentanen Situation in der Industrie finde, ist dass nun alle Vorsichtiger geworden sind und kaum mutige Autos zeigen. Alles nur neue Modelle von bestehenden Serien. Auch die Elektroautos sind zum Großteil keine neuen Autos, sondern nur Neuinterpretationen. Die Innovationen finden finden meist unter der Haube statt. Wo sind Autos wie der VW W12 und der Italdesign Scighera? Das waren noch verrückte Studien mit Gänsehautgarantie. Und genau diese Gänsehaut können immer weniger neue Autos herbeirufen. Aber zum Glück gibt es ja noch solche Kaliber wie den AMG Project One, die ja doch noch diese Grinsen herbeizaubern und die Männerherzen schneller schlagen lassen.

Abschließend noch weitere Impressionen von der jährlichen Messe:


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